Ein Karate Turnier der besonderen Art ist der Shotokan Cup in Mendig und dieses nicht nur aufgrund der hohen Leistungsspitze mit internationaler Besetzung. Während bei den meisten Vergleichskämpfen der Sportler sich seine Kata selbst aussuchen kann, ist es beim Shotokan Cup der Hauptkampfrichter, welcher die Wahl trifft.
Die Sportler betreten die Wettkampffläche und die zu zeigende Kata wird entsprechend angesagt. Dieses bedeutet weder eine spezifische Vorbereitung, noch ein mentales Einstellen auf die anstehende Begegnung. Die zweite Besonderheit ist, dass in den Vorrunden die Auswahl ausschließlich zwischen Heian 2-5 und Tekki-Shodan, Bassai-Dai, Jion, Empi und Kanku-Dai erfolgt, mit anderen Worten zurück zu den Basics.
Das Starterfeld von 20 Schülerinnen war mit mehreren Landesmeisterinnen und einigen Talentkaderathletinnen sehr stark besetzt. Die Geschwister Naujoks sind beide Mitglieder des Talentkaders des Deutschen Karate Verbandes. Jessie gehört dem Staamteam an, während Jamie Aufnahme ins sog. erweiterten T-Kader fand.
Zunächst startete Jamie Naujoks und konnte sich mit der geforderten Heian-Nidan durchsetzten. Für Jessie erbrachte die Auslosung gleich in der ersten Runde den Wiederaufbau des Finalkampfes der Deutschen Meisterschaft. Auch diesemal konnte Jessie gegen ihre Gegnerin aus Erfurt mit einstimmigem Votum gewinnen. Nachdem die Geschwister sich für die Runde der Letzten Acht qualifizierten, fehlten Jamie letztendlich 3 Zehntel für die Teilnahme am Finale.
In der Endrunde standen sich 3 Talentkaderathletinnen und die Landesmeisterin aus NRW gegenüber. Nunmehr konnte auch die Kata frei gewählt werden. Mit einer vollends überzeugenden Gojushiho-Dai ließ Jessie gegenüber dem Kampfrichtergremium keine Zweifel an ihrem Siegeswillen aufkommen. Sie gewann deutlich mit 0.7 Punkten Vorsprung vor ihrer Finalgegnerin den Shotokan Cup 2014.
Die Gesamtwertung mit 25,5 Punkten war zugleich die höchste Wertung des Turniertages.
Text und Foto: Rainer Naujoks
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