Veranstaltet vom Bremer Karate Verband fand in Bremen ein gut besuchter Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungslehrgang statt. Das besondere an diesem Konzept ist, dass einfache Übungen, die immer funktionieren, gegen Angst besetzte Situationen mit der Sensibilisierung für das Setzen von Grenzen kombiniert werden.
Die meisten Übergriffe auf Frauen finden durch bekannte Personen statt, was die Gegenwehr emotional besonders problematisch macht. Die Gegenwehr kann dadurch aber auch einfacher werden, wenn schon bei kleinsten Grenzüberschreitungen interveniert wird. Aktionen zu späteren Zeitpunkten werden immer schwieriger.
Kampfsport kann durch die Erhöhung des Selbstbewusstseins und dem Erlernen von Techniken und Taktiken einen guten Beitrag zur Selbstverteidigung und Selbstbehauptung leisten. Die Frauen sollten wegen des Risikos beim Kämpfen unterlegen zu sein, nicht in erster Linie die männlich-körperliche Variante mit einem Schwerpunkt auf Kampftechniken anwenden, außer in aussichtslosen Situationen oder zur Abschreckung.
Besonders wichtig ist, dass sich die Frauen ihrer speziellen Stärken wie kommunikative Fähigkeiten, Kreativität und Sensibilität bewusst werden und diese gezielt zur Selbstbehauptung und Prävention einsetzen. Dies kann jede Frau, unabhängig von der körperlichen Konstitution, wenn sie sich erst einmal überwunden hat und ihre verinnerlichten Grenzen überschreiten kann.
Selbstbehauptung fängt nicht in Selbstverteidigungssituationen an, sondern findet immer bereits im täglichen Leben statt, wenn Frauen ihre Rechte und Freiheiten einfordern, um ihre Wünsche und Ziele zu erreichen.
Text: Dr. Elke von Oehsen
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